Schematherapie

Die Schematherapie ist ein integrativer Behandlungsansatz. Dysfunktionale Schemata werden in der Schematherapie als biographische Gedächtnisspuren verstanden, welche individuelle Annahmen über das Selbst, die Umwelt und andere Menschen beinhalten. Die Entstehung der Schemata wird in Zusammenhang mit der frühkindlichen Umgebung inklusive eines Mangels kindlicher Bedürfnisbefriedigung in Kombination mit dem individuellen Temperament gesehen. Im Verlauf eines Lebens werden diese Schemata dann durch Gedankenprozesse und Reaktionen aufrechterhalten und weiterentwickelt.

Als eine der wichtigsten Weiterentwickelungen dieses transdiagnostischen Ansatzes ist sicherlich der „Schema-Modus-Ansatz“ zu nennen. Ein Schemamodus ermöglicht die Konzeptualisierung intensiver emotionaler Zustände bei Aktivierung auch mehrerer Schemata.

Mit der Möglichkeit zur Konzeptualisierung auch mehrerer aktiver Schemata kann die Schematherapie vor allem zur Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen und komplexen chronischen Schwierigkeiten genutzt werden.

Im Rahmen von modusspezifischen Interventionen kombiniert dieser therapeutische Ansatz Techniken aus unterschiedlichen therapeutischen „Schulen“ aufgrund der Grundlage von neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und der Bindungsforschung.
Neben einer Psychoedukation finden sich emotionsaktivierende Techniken wie Imaginationen und Stühle-Techniken ebenso wie kognitive Techniken oder die Vermittlung von Fertigkeiten.

Diese Interventionen ruhen auf einer besonderen therapeutischen Beziehung, dem sogenannten „Limited reparenting“, welche es dem Therapeuten ermöglicht, zu Beginn der Therapie Defizite in der Bedürfnisbefriedigung auszugleichen und im Verlauf als Modell gesunder Beziehungsgestaltung wie auch einer adäquaten Bedürfnisbefriedigung zu fungieren.