Bitte beachten Sie, dass zum Schutz aller Teilnehmer*innen bei unseren Kursen bis auf weiteres die 3G-Regelung gilt. Sie benötigen einen Impfnachweis, einen Genesenennachweis oder einen tagesaktuellen negativen Schnelltest. Gerne kann auch vor Ort ein durch uns zur Verfügung gestellter Selbsttest durchgeführt werden. (Stand 19.04.2022)

Zielgruppe
Entsprechend den Richtlinien der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie (ISST) ist die Eingangsvoraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs eine Approbation als psychologische oder ärztliche PsychotherapeutIn, bzw. die Einbindung in eine Ausbildung mit dem Ziel der Approbation. PsychotherapeutInnen in Ausbildung dürfen ebenfalls an dem Workshop teilnehmen (ermäßigt: 200,00€) und den Kurs für die Zertifizierung anrechnen lassen. Bei Fragen zu den Eingangsvoraussetzungen wenden Sie sich gerne direkt an uns.

Inhalte & Ziele
Die Schematherapie nach Jeffrey Young stellt eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung persönlichkeitsgestörter Patienten dar. Sie hat in den vergangenen Jahren national und international zunehmende Anwendung erlangt und bietet ein integratives Konzept zur Therapie von Patienten mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen. Der Umgang mit Patienten, die sich herablassend und aggressiv verhalten, ist oft sehr schwierig. Dies betrifft nicht nur die privaten Interaktionen, sondern auch die therapeutische Beziehung. Einen wesentlichen Einfluss haben dabei eigene Schemata. Selbstaufopferung, Unterwerfung, überhöhte Standards oder eine übertrieben kritische Haltung sorgen dafür, dass viele Therapeuten diese Verhaltensweisen so schwierig finden, dass sie versuchen, jegliche Unzufriedenheit, Ärger oder Wut des Klienten im Vorfeld abzuwenden. Diese Schemata können zudem Gefühle von Druck oder Versagen hervorrufen, was dazu führt, dass der Therapeut sich ängstlich und unsicher fühlt oder vielleicht sogar auf sich selbst wütend wird. Häufige Schemata dieser Patientengruppe sind z.B. Misstrauen/Missbrauch und Anspruchshaltung/ Grandiosität. Menschen mit diesen Schemata erwarten, missbraucht, gedemütigt oder in anderer Weise schlecht behandelt zu werden. Sie streben daher oftmals nach Macht und Kontrolle und interagieren auf sehr kompetitive Weise mit anderen. Neben einem vulnerablen, misstrauischen und oftmals einsamen Kindmodus haben Patienten demnach stark ausgeprägte überkompensatorische Bewältigungsmodi. Folgen können so z.B. eine Stagnation des Therapieprozesses, ein Rückzug aus der Therapie oder ein Gefühl der Verzweiflung und Erschöpfung seitens des Therapeuten sein. Die Hauptziele für den Therapeuten im Umgang mit diese Bewältigungsmodi sind, ihren Patienten dabei zu helfen, diesen Modus zu erkennen, aber sie auch mit diesem Modus zu konfrontieren.

In diesem Workshop lernen die Teilnehmer spezifische Methoden und Techniken zum besseren Umgang mit aggressiven und herablassenden Verhaltensweisen. So kann der Patient lernen Herkunft und Funktion besser zu verstehen und sie durch eine gesündere Bewältigung zu ersetzen.

Methoden

  • Unterricht mit Handouts
  • Fallbeispiele (eigene Beispiele der Teilnehmer sind erwünscht)
  • Videobeispiele
  • Rollenspiele

Literatur:

  • Dieckmann, E. (2011). Narzisstische Persönlichkeitsstörungen mit Schematherapie behandeln. Stuttgart: Klett-Cotta
  • Behary, W. (2014), 2. überarbeitete und umbenannte Auflage: Mit Narzissten leben. Wie Sie selbstbezogene Menschen entlarven und dabei wachsen können. Paderborn: Junfermann.